Ziele des Projektes

Biodiversität und Schalenwildmanagement in Wirtschaftswäldern


Ziel 1

Erfassen und Bewerten des Zustandes der Vegetation mit und ohne Schalenwildeinfluss auf unterschiedlichen Standorten Deutschland

Detail: Welche Auswirkungen hat Schalenwild in 4 verschiedenen Höhenentwicklungsstufen der Pflanzen (0-20, 21-50, 51-150 und > 150 cm) auf krautige und holzige Vegetation. Welche Konsequenzen hat das auf die Artenzahl, Deckungsgrad, Biomasseproduktion - auf die Biodiversität der Flora?

Ziel 2

Wirkung unterschiedlicher Jagdregime und Deckungsstrukturen auf das Verhalten des Wildes

Detail: Welche Auswirkungen haben konstant hohe, bzw. konstant geringe Wilddichten und langsam abnehmende Wilddichten auf die Vegetation. Ändert sich das Verhalten des Wildes in Abhängigkeit unterschiedlicher Deckungsverhältnisse und ist ein Zusammenhang zu dem Einfluss auf die Vegetation ableitbar?

Ziel 3

Auswirkungen unterschiedlich gemischter Waldsituationen auf Waldstabilität und Bereitstellung einiger Ökosystemleistungen

Es wird untersucht, welche Auswirkungen unterschiedliche Laub-Nadelholz-Anteile auf Grundwasserspende und CO2-Bindung haben. Außerdem wird simuliert, wie sich Waldstrukturmerkmale wie Baumartenvielfalt, horizontale und vertikale Heterogenität auf die Waldstabilität auswirken.

Ziel 4

Objektivierung der Entscheidungsgrundlagen für die Höhe des Schalenwildabschusses

Entscheidungsgrundlage für die Höhe des Schalenwildabschusses ist bisher die Stückzahl Wild/je 100 ha. Wild ist nicht zählbar. Entscheidend für den Erfolg des Waldumbaus im Klimawandel ist der Zustand der Vegetation. Daher wird das Waldziel des Eigentümers mit dem tatsächlichen IST-Zustand der krautigen und holzigen Vegetation verglichen und durch den Eigentümer dann bewertet.

Ziel 5

Verbesserung der Kommunikation zwischen Waldbesitz und Jagd im Interesse zielorientierten gemeinsamen Handelns

Das Bewusstsein der im und für Wald agierenden Gruppen über die Möglichkeiten ihres Zusammenwirkens für ein intaktes Ökosystem soll geweckt werden.  Durch geeignete Kommunikationsverfahren werden die Menschen in die sachlichen Zusammenhänge integriert und zu verantwortungsbewusstem zielorientiertem Handeln motiviert.

Verantwortung

und Nachhaltigkeit

Warum ein Thema für die ANW?

Die Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft (ANW) ist seit 1950 ein Zusammenschluss von Waldbesitzern, Förstern, Wissenschaftlern und Waldinteressierten. Ihre Mitglieder setzen sich ein für eine besonders verantwortungsbewusste, im umfassenden Sinne nachhaltige, multifunktionale naturverträgliche Form der Waldwirtschaft, den Dauerwald.

Wir haben festgestellt, dass bundesweit überhöhte Schalenwildbestände die Entwicklung der von uns angestrebten gemischten Verjüngungen der nächsten Waldgeneration stark behindern, teilweise zunichte machen.

Die ANW möchte im BioWild-Projekt mit geeigneten wissenschaftlichen Methoden prüfen lassen, ob diese Befürchtungen zutreffend sind oder nicht.

Sollten sie zutreffend sein, möchten wir in Waldbau- und Jagdpraxis Problemlösungen zusammen mit den in der Fläche Verantwortlichen erarbeiten. Wenn nötig, wollen wir auch darauf einwirken, dass der gesetzliche Rahmen so angepasst wird, dass das Ziel klimastabilerer Mischwälder erreicht wird.